ein mitternächtlicher Zug nach Georgia, siebzehn angenehm schwereleichte happy sads und einmal mitten ins
Schwarze.
mary lorson and saint low - realistic
Danke schöne Musik für Winter, gefällst mir gut!
Vorsätze keine. Den ersten, den ich nicht habe, schon nicht eingehalten: früher ins Bett gehen. Kollegin fragt, ob ich nichts zu tun habe, als ich für sie beim Rauchen nur ein Gähnen übrig habe. Zur Arbeit zu gehen ist mir seltener schwer gefallen als heute. Schlaf findet nicht statt. Am Morgen im Halbschlaf träume ich von 2 Frauengenerationen, die sich in meiner Gegenwart am Essenstisch nicht einigen können, ob ich ein Psychopath oder nicht sei. Und im nächsten Schlaf schaue ich vielleicht ein paar Bären beim Jagen zu.
Radiobed - Insomniac
radiohead - hunting bears
Diese Psy-Liste habe ich irgendwann mal begonnen und immer mal wieder ergänzt. Alle Angaben ohne dauerhafte Gewähr, denn Menschen ändern sich ja doch manchmal in kleinen Dingen.
* ich bin schüchtern
* mir gefallen schüchterne Menschen
* mir gefallen auch andere Menschen
* laute weniger
* ich meine grundsätzlich alles, was ich sage, auch so
* auch das, was ich denke
* was ich meine und was ich denke widerspricht sich manchmal
* wer das nicht versteht, sollte fragen
* fragen ist überhaupt immer eine gute sache
* antworten übrigens auch
* ich verstelle mich nicht
* trotzdem fällt es mir leicht, mich einer Sprache anzupassen
* ich liebe schöne Sprachen
* und spiele gerne mit ihnen
* manchmal auch nur des schönen Scheins wegen
* aber nicht des schönen Scheins wegen, wenn es mir Ernst ist
* ich bin eher ernst
* und kann tatsächlich über blöde Witze lachen
* über die ich vor 15 Jahren allerdings mehr lachen konnte
* Witze ändern sich eben nicht
* ich kann keine Witze erzählen
* ich kann witzig sein
* ich bin neugierig
* ich bin unstet in meinen Interessen
* ich bin treu in meinen Lieben
* auch wenn ich schnell für jemanden schwärmen kann
* wenn ich mich für jemanden entscheide, gibt es nur sie und sonst keine
* ich bin lieber allein, als dass ich 2. Wahl bin oder die 2. Wahl nehme
* ich bin sogar loyal in meinen Freundschaften
* und doch bin ich unstet in meinen Gefühlen
* ich sage, was ich fühle
* viele wundert das und manche schreckt es ab
* ich lache grundsätzlich niemanden aus
* ich weiß wie es ist, ausgelacht zu werden
* mir gefallen schöne Menschen
* ich bin gerne oberflächlich
* und gerne tiefgründig
* Schönheit ist relativ
* manche Männer können meine Wahrnehmung von Schönheit nicht nachvollziehen
* manche Frauen übrigens auch nicht
* und manchmal käme mir Sex ohne Liebe doch auch ganz gelegen, wem denn nicht
* ich bin verletzlich
* empfindsam
* trotzdem halte ich eine Menge aus
* mehr als manche glauben
* ich bevorzuge keinen "Typ" Frau
* Traummenschen gibt es nicht
* und trotzdem bin ich wählerisch
* ich denke nicht in Rechnungen
* ich habe meine kleine Macken
* man sehe sie mir nach
* umgekehrt tue ich es auch
* ich neige dazu, mich in etwas hineinzusteigern
* mir fällt es nicht leicht, jemandem schnell zu vertrauen
* aber ich bemühe mich
* und ich schaffe es dann auch
* wenn ich jemandem vertraue, bin iich mitunter alles andere als schüchtern
* ich habe Angst vor Ablehnung
* davor missverstanden zu werden
* ich verstehe auch längst nicht alles
* und vieles falsch
* ich habe mein eigenes Tempo
* jeder hat das
* ich bin naiv
* ich weiß nichts
* ich weiß eine Menge über Dinge, für die ich mich nicht interessiere
Das Gefühl diese Stadt nach einer Woche wieder zu betreten ist doch sonst ein ganz anderes. Leichteres? Vertrauteres? Dieses Mal erscheint mir meine Stadt, mein Dorf, das sie eigentlich doch nur ist, als das, was sie wirklich ist, eine Heimat von vielen Heimaten. Hier "lebe" ich, da sind Freunde, Gesichter aus meinem Viertel, die ich gerne sehe und treffe, mein Job, meine "Existenz". Nicht hier ist das, was gestern noch hinter mir liegt und morgen auch noch da sein wird und übermorgen sowieso. Familie. Über Kontinente verstreut und dann plötzlich so nah und eine lange Umarmung später so weg. So weg hinter einem Fenster eines Zuges. Es ist eine Sache, dass Freunde Dich verstehen, wenn Du ihnen von Deinem Leben und Deiner Familie erzählst. Es ist eine andere Sache, dass Deine Schwester oder Dein Bruder Dich verstehen. Und ich Dich und Du mich. Alles ausgeglichen, alles geschwisterlich geteilt. Hätten wir damals getauscht und tauschen können, unsere Leben wären auch nicht besser oder schlechter verlaufen. Nachholen. Wenn wir 50 oder 70 sind, werden wir immer noch unsere Codes und unsere Sprache benutzen, weil sie das sind, was nur uns gehört, unsere Wörter verstehen nur wir und sonst niemand, schon gar nicht unsere Eltern, sie sind das Band, das uns verbindet. Kindheit nachholen, Bruder und Schwester sein. Wenigstens für ein paar Tage. Gut, nächstes Jahr also Wiedersehen in London oder Kapstadt, oder wo auch immer oder auch nicht im nächsten Jahr, wer weiß schon, was morgen ist. Ich tippe aber jetzt mal auf nächstes Jahr.
Ansonsten: Zu Weihnachten habe ich ein paar Pickel geschenkt bekommen, weil's so gut geschmeckt hat und die Welt mit Käse, Käse und Käse und noch mehr Marzipan einfach eine bessere ist. Zum Glück halten die nicht lange, die Pickel, alles andere schon.
Und jetzt ist es doch schön wieder hier zu sein - in meinem Leben - und erstmal wieder Anker zu werfen sozusagen.
pollon - Dezember 29, 01:30
Da draußen ist soviel Regen gerade, Weihnachtsstress und my little bit Existenzgehadere, dass ich zum Hafen gehe und meinen Kutter anwerfe. Ist eine Weile her, dass ich aufs Meer hinausgefahren bin und mein Klavier gespielt habe und es spielt sich leicht; im Fenster der Kajüte Kristalle brechende Sonne, die mich an Deck ruft. Gemächliches Schwanken auf dem Wasser, Wellen spülen Träume an Land. Küsten streifen vorbei, Küsten aus Sand, Bänke auf leeren Promenaden, die sich unter lachenden Möwenschwärmen füllen. Ein guter Ort zum Ankern und um ein paar schöne Dinge zu tun, an lange nicht gesehene Verwandte zu denken, Geschenke einzupacken und noch ein bisschen zu verweilen. Später am Strand ein Winken, und ich brauche kein Fernglas um es zu erkennen, ein liebgewonnes vertrautes Winken.
Es wird dunkel, ich mache Spaghetti mit Meeresfrüchten. Später vielleicht noch ein Smörrebröd...
pink floyd - san tropez (wg. Urlaubsstimmung)
pollon - Dezember 20, 22:07
pollon - Dezember 17, 18:53
Leider ist dieses Gemälde von Christine Fuchs, das 1990 mit 105 anderen Gemälden die Berliner
east side gallery bildete, nicht
restauriert worden und inzwischen fast komplett zerstört.
Da die Qualität des Fotos so schlecht ist, hier der Text rechts auf dem Bild:
Für eine
SCHWARZE DEUTSCHE LESBE,
die ein sog. "Republikaner"
am 21.IX.1990 in der U-Bahn
vergasen wollte
Eine Montage aus Text und dem jetzigen Zustand findet sich
hier.
pollon - Dezember 16, 17:27