Die in Berlin allgegenwärtige hasspredigende BZ hatte heute Morgen eine besonders appetitliche Leckerei aufgetischt, um doch einmal ganz subtil von den Skandalen um deutsche Tierprodukte abzulenken:

27 norwegische Schüler besuchten Polen und kehrten brechend nach Berlin zurück

Nun, liebe ausländischen Touristen, seid gewarnt, das nächste Mal bleibt Ihr in Berlin und labt Euch an unseren leckeren kulinarischen Spezialitäten.

Denn schon die Dänen Flensburger Jungens von Flugschädel waren ihrerzeit von deutschem Fleisch so begeistert, dass sie ihm eine Liebeserklärung der delikatesten Art machten:

Apfelkrautsalami

Friß die Wurst...
Schluck den Schinken...
Stopf das Fleisch...
Schwing die Blutwurst...
Saug die Sülze...
Kau die Sehnen...
Beiß das Hirn...
Schlürf das Blut...

Einen Appetithappen gibts hier nachzuhören.

flugschädel - apfelkrautsalami

Wo kommen auf einmal die beiden blauen Flecke an der Zimmerdecke her? Seltsam. Sehen aus wie mit Tusche getupft. Abgesehen davon ist es ein sehr schönes Blau, fast schon kobaltblau, zwei Koboldaugen, die mir von oben zuzwinkern. Aber einen Tuschkasten besitze ich nicht, Kaffeespritzer sind in der Regel nicht blau und eine andere Ursache fällt mir schon gar nicht ein und der Name der Bar von gestern erst recht nicht.
Ich hätte vielleicht doch einen Long Island Ice Tea weniger trinken sollen.

emptiness is loneliness
and loneliness is cleanliness
and cleanliness is godliness
and god is empty just like me

smashing pumpkins - zero

gestern sah ich Deinen Film 'Firewall' und naja, was soll ich sagen, Dr. Kimble war spannender und außerdem warst Du zu der Zeit doch noch etwas jünger und schwungvoller, was Deinen über die Jahrzehnte liebgewonnenen zwei Gesichtsausdrücken durchaus stand. Aber nun bist Du alt, Deine Haare sind zwar grau, aber merkwürdig frisiert und Deine Bewegungsläufe sind nicht mehr ganz störungsfrei, was kein Problem wäre, hättest Du nicht diese Rolle des junggebliebenen Netzwerkspezialisten eines Bankenkonzerns angenommen, die Dir nicht steht. Han Solo oder Indy wirst Du nie wieder sein, das wäre wirklich lächerlich, aber die Rolle des stylishen Limousinenfahrers im Lancia-Spot hätte unbedingt ausgebaut werden müssen, und ich verbleibe in der Hoffnung auf gute Drehbücher.

Je schäbiger und billiger der Discounter, umso schneller die Kassiererin. Warum das so ist, wird sich mir sicher nicht mehr offenbaren, trotzdem kann ich doch von einer Kaisers- oder Extra-Kassiererin erwarten, dass sie nicht meine Zeit mit einem Schwätzchen unter Kolleginnen verbringt, während meine Arme unter dem Gewicht der Flaschen und Hundefutterdosen sich allmählich in die Länge ziehen. Natürlich lässt sie auch nicht das Band weiterlaufen, obwohl vor dem Typen, hinter dem ich warte, das Band bereits auf einer Länge von gut einem Meter leer ist, weil eben dieser Typ seine Einkäufe ganz ans Ende des Bandes gelegt hat und nicht, wie man meinen sollte, direkt hinter die Einkäufe seiner Vorgängerin, so dass ich meine Hände von dem ganzen Kram befreien hätte können. Typ ignoriert meine Notlage natürlich auch vollkommen, auch als ich mit leichtem Unwillen den schwachen Karton auf die Kante des Bandes stelle, und ich hoffe inständig, dass er wenigstens seine Einkäufe verstaut, bevor er bezahlt. Man weiß das ja nie so genau; das pay&pack-Verhalten bestimmter Junggesellen ist berüchtigt ob seiner Unberechbarkeit.
So, Kassiererin hat ausgeschwätzt und scant gemütlich die Besseressernahrung ab, die in manchen Läden unter Conveniance (Food) geführt wird. Das Band stottert vorwärts, ich verteile meine Sachen - oh, da habe ich doch aus Versehen den getrockneten Pansen für den Hund zwischen die Tagliatelle von Monsieur Hilcona geworfen, tut mir wirklich ganz außerordentlich Leid, das ist natürlich ein ästhetischer Fauxpas, den ich mir wirklich nicht erlauben hätte dürfen, aber Typ ist nachsichtig und schiebt mit jovialer Geste dieses Trennteil zwischen unsere Besitztümer. "Frag doch mal die Kassenfrau, wann es Gartenzwerge im Angebot gibt", möchte ich ihm sagen, aber bevor ich dazu komme, unterbricht mich die Frau an der Kasse:
"Sammeln Sie Hääärzään?", krächzt es keck aus ihr heraus und ich blicke entnervt auf das Schild über den Eingang neben dem Einkaufswagensammelplatz, das in anbiedender Schreibschrift gelb auf rot verkündet: Hier schlägt das Herz