28 / 01 / 07

A Grey's Anatomy


Mein Kühlschrank ist mit Milch gefüllt. Zwei volle Milchtetras dösen in unangetasteter Stasis im obersten Regal, zwei stehen wiederverschlossen in der Tür und eher abseits von ihnen eine dritte, von der ich nicht wissen will, ob ihr letzter Schluck noch hält. Auch weil sie sich bläht, sich blähende Verpackungen waren mir schon immer unheimlich.
Es ist entsetzlich grau heute draußen, an solchen grauen Sonntagen brauche ich jeden Schluck Milch, der mir noch bleibt, weiße Milch im schwarzen Kaffee. Ein Sonntag ohne Milch ist ein schwarzer Sonntag, Sonntage, an denen ich nach dem Aufwachen den Kühlschrank öffne und keine Milch sehe, sind zunächst sehr schlimm.
Grau. Der Himmel sieht wie Hamburg aus, und die Luft ist so nass wie Bremen. Farben gibt es nicht, nur Grau in allen Sorten, Graustufen bis zum Horizont, der zum Greifen nah ist, so nah, dass ich auf ihm balancieren und mich abrutschen lassen kann, wenn ich es nur will. Ja, ich will.
Mich fallen lassen und nicht mehr landen, in grauen Mezzaninen schweben bis zum Exzess. Trägheit kriecht, samtig unter Grau singt sie von einem Tränentropfen, der Milch schwarz werden lässt und Ich falle, falle aufwärts, bin wieder außer mir im Tempodrom und tanze das Grau weg.

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massive attack - black milk / teardrop
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inertia creeps.


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Zuletzt aktualisiert: August 19, 00:10

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building buildings
everything in its right place
forget everything and remember
girl boy
nothing
offbeat
speed of sound
streets
the village
time, it's time
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