Wer hätte gedacht, dass ein Nein! so befriedigend sein kann. Ich bin nicht befriedigt, aber ich fasse einen Entschluss. Kennen Sie die Holzkugeln im minority report, auf denen der Name des Mörders zu lesen ist. Meine Kugel rollt, angetrieben nur durch den Entschluss zu brechen, zu zerstören, zu töten. Ich laufe Amok, möchte mein altes Leben töten, das nicht mein altes ist, denn ich habe nur ein Leben, das ich nicht zerstören kann.
So schaue ich der Holzkugel zu, wie sie sich durch meinen Kopf und mein Herz frisst, von Erinnerungen zehrt, sich von Erfolgserlebnissen und Verletzungen nährt und warte auf den Namen des Mörders, der mir eine neue Existenz verleiht und weiß doch, dass ich es bin. Wer soll es sonst tun.
zerstören - erschaffen
Es ist Zeit zu gehen, es ist immer Zeit, es ist nie zu spät. Ich brauche euch nicht, nicht eure Scheinheiligkeit und wohlgesonnenen Mienen. Ich bin raus, spart euch euer Geld, ich verlasse das sinkende Schiff.
(Lieber Nachbar)
Auf der Treppe stürzst Du hoch, stockst, fragst. Warum fragst Du, wenn Du was zu sagen hast, rede nicht nur so, wenn Du Fragen hast. Bist Du schüchtern, so wie ich, weil Du siehst und hören kannst, Deine Augen sind neugierig, Deine Augen machen Fotos, auch ohne Kamera, sie alle lieben Deine Augen. Und die Wände sind dünn in unserem Haus, wir alle wissen das, dazu braucht es nicht mal Schüsse.
Alles ist ok, tatsächlich geht es mir gut, Du siehst es nur nicht, Du kennst mich nicht.
ich weiß jetzt auch wie es ist, wenn sich ein Stiletto in den Zeh bohrt. Ist nicht so geil. Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln sind scheiße, Menschen sind im allgemeinen eher nichts besonderes.
Nun, der Maskenball ist over und ich gehe kopflos durch das Gras, um mein Gesicht wiederzufinden, das ich heute irgendwann unterwegs verloren hatte. Jeder Schritt eine Faser, jeder Atemzug eine Pore. Der Wind schminkt mich gnadenlos ab, verweht die Verkrustungen meiner bröselnden Maske im sternenlosen Dunkel der Nacht.
Gehen ist Atmen, und mein Gang ist schnell. Eingehen, ausgehen und weitergehen. Ich atme mich noch um den Verstand, offenes Visier, im Schutze der Dunkelheit. Wäre es immer dunkel, bräuchten wir dann noch Masken?
Und dabei war es gar nicht so schlimm. Reibungsloser Ablauf, alles in allem. Freundlichkeiten hier, Aufmerksamkeiten da, ob echt oder falsch, was macht das schon für einen Unterschied. Hauptsache, das Make-Up sitzt. Diese Kongresstage sind wie Kabarett, und ich kann Kabarett nicht ausstehen. Daher wohl meine schlechte Laune in the morning. Aber nun, meine Beine sind schwer, so wohlig schwer, schlafmohnig schwer, nun kuscheln meine angeschwollenen Füße in heißem Wasser und erzählen sich ganz aufgekratzt Gute-Nacht-Geschichten und träumen schon beinahe fahrlässig von neuer Leichtfüßigkeit.
werde ich Dir heute die Wahrheit sagen. Vor aller Welt. Das wäre Dein Ende. Es ist nämlich nicht meine Wahrheit, sondern Deine Wahrhaftigkeit. Und das macht es so reizvoll, meine Finger jucken. Und natürlich werde ich Dich dabei siezen, wie es sich einer Sklaventreiberin gegenüber ziemt, in formvollendeter Contenance.
Heute ist Dein Aschermittwoch und ich bin Dein schwarzer Engel.
Leider kann ich auf die Brötchen nicht verzichten, insofern muss ich es irgendwie hinbekommen, in den nächsten sieben Stunden ein freundliches Gesicht zu machen.
Ich brauche eine Maske.
Karneval ist doch vorbei oder? Jemand eine über?
Kann nicht jemand heute für mich scheinen?
I've been hanging from a rope of mediocrity
Strung up by my insecurities
Pauschalisierend gesagt sind Arzthelferinnen die Groupies unter den Arbeitnehmerinnen.
Ziehe einen weißen Kittel an und schon gibt's ein Mon Chéri.
Widerliches Zeugs.
Gesten aus dem Mittelalter der Sexualisationspraxis.
Ich sollte vielleicht Medizin studieren.
new model army - white coats (aus der Abteilung Erinnerungswochen)
Vorsätze keine. Den ersten, den ich nicht habe, schon nicht eingehalten: früher ins Bett gehen. Kollegin fragt, ob ich nichts zu tun habe, als ich für sie beim Rauchen nur ein Gähnen übrig habe. Zur Arbeit zu gehen ist mir seltener schwer gefallen als heute. Schlaf findet nicht statt. Am Morgen im Halbschlaf träume ich von 2 Frauengenerationen, die sich in meiner Gegenwart am Essenstisch nicht einigen können, ob ich ein Psychopath oder nicht sei. Und im nächsten Schlaf schaue ich vielleicht ein paar Bären beim Jagen zu.
Wer zufällig die schwarze Sporttasche mit den gebündelten Scheinen irgendwo aufliest, möge sich mit der Beute umgehend an mich wenden. Ich finde, ich sollte in meinem Leben nicht mehr arbeiten, es reicht. Aus!