Road to Salinas

Wir fahren nach Salinas. Der Golf ist circa dreißig Jahre alt und klettert gelassen über den frischen warmen Asphalt, den Gang immer etwas zu früh eingelegt, aber es stört ihn nicht, er kennt es nicht anders. Asphalt, schwarz wie die Lavafelder, die zwischen uns und Salinas liegen und aus denen wohl Wein sprießt, wie es der Reiseführer sagt. DuMont oder Lonely Planet, alle reden vom Wein der Lavafelder. Wir steigen nicht aus. Wozu, wir steigen schon lange nicht mehr aus, wir sind bereits ausgestiegen, wäre dies eine Szene aus einem Film, und da fällt mir auch nur Zabrieske Point ein und verdränge gleich wieder. Ich kurbele das Fenster herunter. Irgendwo zwischen der Berghöhe und dem Ozean und irgendeinem Puerto liegt Salinas. Hier wird alles enden und alles beginnen oder auch gar nichts geschehen, es hat keine Bedeutung, was geschieht, es geschieht nur etwas und vielleicht verstehe ich erst zehn Jahre danach. Das Tape im Golf sprudelt munter gemeinsame Vergangenheiten vor sich hin, und ab und zu zieht meine Nase den Geruch des nahen Ozeans ein, gierig, süchtig, voller Sehnsucht nach etwas, von dem ich nicht weiß, was es ist.
Der Golf lässt sich träge den Berg heruntertreiben, er kennt es nicht anders. Ein Blick auf die Karte, ja da ist Salinas, da rechts irgendwo, ich sehe Salinas, Salinas sieht aus wie Tagebau und Schweiß und es sieht vor allem verlassen aus. Ein guter Ort um zu vergessen, aber es ist nicht das Salinas, das ich suche.

Status

Online seit 6470 Tagen
Zuletzt aktualisiert: August 19, 00:10

...
building buildings
everything in its right place
forget everything and remember
girl boy
nothing
offbeat
speed of sound
streets
the village
time, it's time
unter tage
visualities
wörter
z
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren