24 / 07 / 07

Rauschen, rot

Nach drei Wochen auf der anderen Seite des Kudamms wieder herauszukommen, aufzusteigen aus der Tunnelhitze und die Welt nicht verstehen können, weil sie rückwärts aussieht und vorwärts dreht und zu merken, dass es nur das eigene selbst ist, das rückwärts sieht und vorwärts geht, das ist verwirrend, das ist komisch. Das ist erwartet. Für eine Minute suche ich den Bus, der mich in die falsche Richtung fahren soll, dann, als ich an der ersten roten Ampel warte, ist da doch kein vertrautes Rockrot unter meinen Händen und ich bleibe nicht stehen und gehe bei Rot, weil ich das Rauschen meiner Erinnerungen auch schon fast nicht mehr ertrage, Sehnsucht, süße. Ich kann mich nicht entscheiden, probiere Locken und Sommersprossen, die ich versäumt habe zu zählen, weil meine Augen geschlossen waren, immer dann, wenn ich sie hätte zählen können, immer dann nur die Lippen geöffnet, immer dann.
Es ist verwirrend, es ist komisch, nach drei Wochen mit ihr hier bei mir, mit ihr hier unter offenen Fenstern gelebt, geliebt so sehr geliebt, hier nun allein am Tisch zu sitzen, das Herz unter der Tastatur, es ist still, hier, ich traue mich fast nicht Musik anzumachen, und wenn ich nach rechts gucke, liegt da doch ein weißes Stück Stoff im Regal. Musik.

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Zuletzt aktualisiert: August 19, 00:10

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building buildings
everything in its right place
forget everything and remember
girl boy
nothing
offbeat
speed of sound
streets
the village
time, it's time
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