meantime, dreamtime
Mancher Tag wird erst durch einen Satz oder nur ein Wort zu einem Tag. Alles in den Stunden davor war nichts, war nicht Tag, war nur Zwischenzeit. In der woanders ein Mensch zu einem anderen einen Satz oder nur ein Wort sagt, das Tag wird. Tag ist kein schönes Wort eigentlich, day ist besser, vielleicht. make my day. Oder auch have a nice day. Tag ist so schwer, festgelegt, fast einfach, nicht wie Nacht, die Nacht, die lange Nacht. Ich sollte schlafen, jetzt, nun. Und finde mein Feuerzeug nicht. Gleich.
Wissen Sie, weißt Du, ein Tag kann beschissen leer sein, aber dann ist er kein Tag, wir, also ich und ich, wir stellen das nun fest, weil leere Tage nichts sind. Nichts. Wir lamentieren hier nicht über verstrichene Zeit, nein, wir jammern auch nicht. Ich verabscheue Gejammer, wer jammert, der klammert. Call it Sehnsucht oder desire stattdessen, nenn es Traum oder Wunsch, ich nenne es Realität, denn die Realität kann nicht ohne call it Sehnsucht oder desire sein, ohne Wunsch und Traum ist der Mensch nichts als eine elende Maschine.
Und vielleicht bin ich Maschine, weil ich Sehnsüchte und Träume habe, vielleicht funktioniere ich nur ihretwegen, sowas weiß man ja nicht mehr so genau, seitdem es Film und Fernsehen gibt, aber ich weiß, denke, glaube, dass ich meine Träume leben möchte.
pollon - Mai 30, 00:52