Supermarkt-Serenade
Ich gehe ja gerne einkaufen. Ich könnte Stunden damit zubringen, zwischen den Regalen zu spazieren und abzuwägen, was ich bräuchte und was ich brauche. Meistens kaufe ich dann eher, was ich nicht brauche, jedenfalls nicht unmittelbar. Und erst später am Abend dann schaue ich noch beim Spätkauf vorbei, weil etwas fehlt, das ich brauche.
Einkaufen entspannt, trotz der Hausfrauen, die mit ihren Wägen die Kühlregale bewachen und erst auf ein harsches "Entschuldigen Sie bitte" Platz machen. Ich bräuchte ja nur eine Milch oder einen Käse, mehr brauche ich ja ja gar nicht. Sture Ziegen. Und trotz der rotgesichtigen Ochsen, die mit ihren Wagen vorm Bierregal die Gänge blockieren; bei denen hilft nur noch den Wagen zur Seite zu schubsen.
Aber sonst ist Einkaufen eine durchaus angenehme Einrichtung, bei der es sich prima beobachten und entspannen lässt, ich überlege dann, ob der Mann da in Mantel und Schal arbeitsloser Architekt ist oder gerade verlassen worden ist, weil er Weißbrot und abgepackte Wurst kauft, nachdem er zwei Jahre lang mit ihr vegetarisch gegessen hat. Einem Mitbewohner von mir ist das mal passiert. Als sie ihn nicht mehr wollte, kaufte er als erstes eine Palette Hansa-Pils und ein Glas Wurst, dazu Toast. Wir fuhren dann in einen Park und hatten Spaß und ich musste nie mehr von diesem eigenartigen Mango-Chutney probieren, das er immer lobte, weil sie es doch gemacht hatte.
Und die Frau da drüben, die ist vielleicht Studentin oder Mutti oder beides oder macht was mit Medien, jedenfalls kauft sie Karotten und dunkles Brot und sieht dabei unzufriedener aus, als sie sein mag. Beim Einkaufen kann man sich auch vergucken, das gibts auch, und eine Minute später erinnert man sich schon nicht mehr daran, das gibts auch.
Und neulich hätte ich dem vor mir an der Kasse zankenden Rentnerehepaar am liebsten in die Fresse gebrüllt, dass es sich doch bitte scheiden lassen möge, aber man steckt ja nicht drin.
"Frau Schmidt, einmal Ehe-Storno an Kasse 3"
An der Kasse stehen macht alles kaputt.
rainer werner fassbinder - liebe ist kälter als der tod
pollon - März 19, 20:41
Also ich gehe ja manchmal ohne Brille, die ich ja eigentlich nur teilzeit benötige, einkaufen..... DAS sollten Sie 'mal sehen. Vor allem in mir unbekannten Süperbmärkten.....
Wahrscheinlich würden Sie mich von irgendwo wegschubsen.
Und dann vergesse ich auch immer, wo ich mein Körbchen abgestellt habe....oh je, das Alter....
Erwähnten Sie Rentner? Wo stehen die Rentner? Hab' ich die Rentner übersehen? Wo ist meine Brille?
Körbchen sind übrigens eine hervorragende Errungenschaft, nur leider sind meistens keine da, wenn ich welche brauche. Muss dann erst Ewigkeiten nach einem geeigneten Behältnis suchen.
Die Rentner sind überall, aber warten Sie, Sie sind doch nicht etwa... nein, das kann doch nicht sein...
Körbchen finden sich im Übrigen meist vor der Kasse. Also innen, wenn außen keine sind. Ich habe da Erfahrungswerte. Sie wissen schon. Die Jahre....
Und sind Sie denn immer noch zittrig? Das ist aber ein 60 Punkt D.....
Wie,
Ja, damals brauchte ich noch kein D, um doppelt sehen zu können.
Und wieso zittrig?
(ich dachte jetzt erst an rutschen)
Da: Ich leih Ihnen meinen Rollstuhl.
Und was war das noch für ein Wort? Das da oben, mit dem A?
(Sie sind mir im Übrigen noch einen Lösungsweg schuldig, fällt mir dabei so ein....und Sie haben doch gerade so schön viel Zeit ;).....)
Rollstühle sind auch vielseitig einsetzbar.
Den Lösungsweg, den würde ich Ihnen ja gerne liefern, aber das Ergebnis erscheint mir merkwürdig...
Und wie kommen Sie denn jetzt auf meine Hüftgelenke?
Und: reden Sie sich nicht raus! Versuchen Sie es 'mal mit einer XY Gleichung und dann reduzieren Sie schön auf eine Unbekannte....
Und zu einer XY-Gleichung gehört meistens ein XX oder auch ein anderes oder sogar keines und das kann Ihnen nun aber wirklich egal sein. ;) Wenn ich mir dagegen das XY-Aufkommen bei Ihnen so anschaue... aber ich bin ja nicht neugierig ;)