tintig


I talk to the wind
My words are all carried away
I talk to the wind
The wind does not hear
The wind cannot hear.


Und auf einmal nadelt es Kälte, dornig und stiftig schlägt mir der Wind mitten ins Gesicht, streckt mich besessen nieder und tötet mich halb, weil ich seinem Raubzug im Wege stehe. Gierige Pranken watschen die Lichter der Danziger ab, schwarze Flecken in der Grabeshelle der Laternen.
Ein angestochenes Tintenfass im Bordstein, in dessen Rinnsal ich mich wälzend zu ertränken gedenke, um ja nicht zusammen mit den Abfällen der Straße in den Äther verweht zu werden, in die endlose Kälte.
Besudelt von Tinte wanke ich heimwärts, die Danziger entlang, die geliebte und verhasste Danziger, die lange Danziger, deren mit Geschichten vollgesogenen Papierlagen meine Schritte nicht einmal mehr verhallen lassen, die mich aufsaugt und bedeutungslos werden lässt.
Ich bin nicht da, der Wind hat gewonnen, und nur als ich mich füge und mich dem Nichts überlasse, lasse ich alles zurück und werde zu Tinte.

Äther verursacht übrigens einen über Tage anhaltenden ekelhaften Mundgeruch.
Äther, damals vor Äonen bei Dir, als sie ihm in der Geschlossenen das Schaumschlagen beibrachten.


king crimson - i talk to the wind

pollykrohm - Februar 23, 08:54

halbgetötet und ganzvertintet. bei nacht soll man doch nicht in den dunkeln wald gehn...

pollon - Februar 23, 10:14

Es war unglaublich kalt draußen... Und kurz fühlte ich mich volkommen nichtig, weil der WInd so gewaltig war.
Das sind die Momente, in denen man sich selbst beim Existieren zuschauen kann, und der dunkle Wald gehört dann auch dazu.
pollykrohm - Februar 23, 19:33

wenn dabei dann so alptraumhaft schöne texte entstehn, find ich die kälte verzeihlich.
pollon - Februar 23, 22:48

Eigentlich ist Kälte unverzeihlich... Deswegen ist sie so schön. Manchmal.
joppi (Gast) - Februar 23, 12:16

Oh in der Danziger, ja da lauert der Tod. Vielfältig sind seine Gestalten. Der lieblichsten ihrer bin ich dereinst entkommen und doch sucht sich mich beizeiten im Traume um ihr schändliches Werk zu vollenden.

pollon - Februar 23, 14:23

Sekundenschlaf

Der Tod gestaltet sich gerne lieblich, besonders im Traume. Und heute morgen erst bin ich angesichts einer Sekunde unbekannter Lieblichkeit beinahe gestorben.
Wie geht es Ihrem Klavier? Meines ist ein wenig verstimmt ob der Temperaturschwankungen.
joppi (Gast) - Februar 24, 19:12

welches Klavier?. man hat es mir gestohlen und ich erinnere mich nicht einmal an die Lücke die es hinterlies. Selbst in diesem Moment weiß ich nciht einmal, dass es um ein Klavier geht. Es sind Buchstaben die ich wiederhole ohne ihren Sinn zu begreifen. So vollständig hat man es aus meinem Leben entfernt. Der große Terpentinmann war es wohl mit seiner beflissenen Helferin
pollon - Februar 24, 19:33

Ich sehe überall Klaviere, wissen Sie? Bereits gestohlene und noch zu stehlende, verbrannte und noch zu verbrennende. Und immer klingen sie nach rotem Mohn, nach Terpentin, das von beflissenen Fingern entflammt wird.
FrauHausH - Februar 24, 21:01

Ein Klavier, ein Klavier.... Was haben Sie denn nur immer mit dem Klavier? Sie beide?
Ach, ich bin zu unmusikalisch für diese Welt....
Und in der Danziger wohnte 'mal der tragisch veranlagte Lieblingsverwandte. Glaube ich mich zu erinnern.... Friedrichshain?
pollon - Februar 24, 22:13

Ich für meinen Teil habe es mit einem Klavier. Familienerbstück.
Trösten Sie sich und spielen Sie itunes, das kann auch nicht jeder. Die Danziger liegt im Prenzlberg und geht so gerade noch bis zum Friedrichshain, wo die gute zweimal ihren Namen ändern wird.
joppi (Gast) - Februar 24, 23:09

Sie haben was mit einem Klavier? Okay...
Und die Ortsangabe war mir nicht neu.
Übrigens nette Musik da rechts also hier so auf der rechten Seite.. nein noch ein Stück ja genau da.
Fake can be just as good rumort u.a. auch bei mir in der Kiste.
pollon - Februar 24, 23:15

Und ich dachte, sie hätten ein Klavier ;-) Bzw. einen Flügel. Sehr schönes Foto übrigens!
Dass sie Ihnen nicht neu war, kann ich mir denken, FrauH wirkte nur etwas orientierungslos. Sind Sie etwa auch in Berlin?
Ja... ganz großartige Musik!
FrauHausH - Februar 24, 23:29

Aber der ist doch ein japanischer Reissnack??? Nichts kann frau glauben. Nichts! Alles Lüge und Herr Möbius tot...wo soll das noch hinführen??? Hm? Denken Sie doch bitte 'mal an alte demente Frauen, die es sowieso schon schwer haben! Auch ohne die immerwährende Last eines Klaviers...
pollon - Februar 24, 23:44

Herr Möbius ist tot, das ist ja nun schon lange wahr! Am Abend seines Todes hörte ich ihm seit langem mal wieder zu und am nächsten Tag schauderte es mich, als ich von seinem Tod in den Nachrichten hörte.
Immer diese dementen Damen... werden sie einmal bedacht, wollen sie immer bedacht werden.
FrauHausH - Februar 24, 23:54

Herr Möbius

wahr toll! Und bedenken Sie, es gibt doch eigentlich gar nichts zu bedenken... Ich suche jetzt nach ein paar Scherben....
pollon - Februar 25, 00:03

Ja, wahr er, in der Tat. Nach den Scherben nicht mehr so, finde ich.
Keine Bedenken.
FrauHausH - Februar 25, 00:11

...

danach nicht mehr so, ja. Ich muss Ihen schon wieder Recht geben...das ist gar schröglich, aber es ist so...hier gab es vor einem Jahr oder so eine gar wunderbare Veranstaltung im Schauspielhaus zu ihm...Plewka singt Rio und so...ganz groß! Der Turm stürzt ein....
pollon - Februar 25, 00:17

Der Herr Plewka hat es Ihnen angetan, nicht wahr? Schon verständlich.. Ich fand ja wiederum die Coverversion von Junimond von "Echt" gar nicht schlecht.. Auch wenn das sicher niemand nachvollziehen kann.

Ich schalte das Ding jetzt aus, glaube ich.

Und wünsche Ihnen allervergnüglichste Träume!
FrauHausH - Februar 25, 00:25

Ja....

der Herr Plewka ist ein Guter...glaube ich ;)..und er hat einiges Gutes vollbracht! Junimond von Echt? Hmm....sagt mir nur dunkel etwas.
Junimond generell: Traurig schön immer wieder....
Träumen Sie süß, dort ostoben!
joppi (Gast) - Februar 25, 13:45

Frau H. wirkt nicht nur so nein ich vermute, sie ist es. Aber wem will man vorwerfen die drei gelben Punkte auf der Seele zu tragen?
Ah eine Bauersfrau schneidet gerade burschikos ihren halbtoten Balkonpflanzen die Köpfe ab. Würde sie nicht so ein hässliches Oberteil tragen, täte ich sie fotographieren.
Und so tue ich es nicht, genau wie ich den Flügel nicht fotographierte sondern stahl..daher schlieest sich konsequenter weise auch der Kreis mit dem Raub an den ich mich nicht mehr erinnere.
pollon - Februar 25, 14:52

Sie könnten natürlich die Bauersfrau stehlen, wer weiß, vielleicht würde das einen neuen Kreislauf eröffnen...? Aber nicht, dass Sie sich danach nicht mehr erinnern können. Bauersfrauen sind etwas handfester als Tasteninstrumente...
FrauHausH - Februar 25, 15:23

Das muss das Y sein. Ja, es wird das das Y sein. Es muss einfach das Y sein....
pollon - Februar 25, 15:27

Was denn, X?
FrauHausH - Februar 25, 15:29

Um das zu verstehen fehlt Ihnen ein X ;)
pollon - Februar 25, 15:31

Schauen Sie mal wieder XY ungelöst...? ;-)
joppi (Gast) - Februar 25, 17:52

bitte

kein Auflug in die Genetik hier!
FrauHausH - Februar 25, 18:15

Was haben Sie gegen Genetik Joppi??? Na gut, dann fahren wir eben gemeinsam ins Blaue...
Und der Zimmermann, ist der nicht tot?

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