Fischmusik
Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden...
Mit der Berliner Ringbahn zu fahren ist nicht immer leicht, ein Karussell der Finsternis und der Trübsal, in dem Gedankenwelten Tausender in den Waggons Platz nehmen, zusammengepresste Sardinen. Kaum einer sagt ein Wort, nur Blicke sprechen die Sprache der Träume der Rentner, Arbeitslosen und Hartzmenschen, und auch die Blicke der Studenten und der wenigen verbliebenen Erwerbstätigen sprechen von Wünschen und Enttäuschungen, jeder Augenaufschlag ein unausgesprochenes Gefühl, jeder Blick durch die Fenster eine Flucht.
Blicke, die die Sprache der Frustration und der Sehnsucht unter Kopfhörern verstecken wollen und durch die Droge Musik jedem zugänglich werden.
Die Hure Walkman, sagte mal jemand, als es noch Kassetten gab.
Sardinenmusik, Ich kann nicht mehr ohne sie. Sie hilft mir die Gedanken der anderen zu vergessen, sie hilft mir den Lärm der Rentnerausflüge und Schulklassen und der Prolos zu ignorieren.
Diese Musik stammt noch aus der Zeit, in der Susumu Yokota hauptsächlich mit akustischen Instrumenten so etwas wie Ambient produzierte. In dem Booklet zu der CD schreibt er unter anderem, dass einige der Stücke die Ergebnisse bewusst unternommener Kokainexperimente seien, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt.
susumu yokota - kaiten mokuba
radiohead - Packt like sardines in a crushd tin box
pollon - Februar 14, 00:19