Nach Hause kommen.
Das Gefühl diese Stadt nach einer Woche wieder zu betreten ist doch sonst ein ganz anderes. Leichteres? Vertrauteres? Dieses Mal erscheint mir meine Stadt, mein Dorf, das sie eigentlich doch nur ist, als das, was sie wirklich ist, eine Heimat von vielen Heimaten. Hier "lebe" ich, da sind Freunde, Gesichter aus meinem Viertel, die ich gerne sehe und treffe, mein Job, meine "Existenz". Nicht hier ist das, was gestern noch hinter mir liegt und morgen auch noch da sein wird und übermorgen sowieso. Familie. Über Kontinente verstreut und dann plötzlich so nah und eine lange Umarmung später so weg. So weg hinter einem Fenster eines Zuges. Es ist eine Sache, dass Freunde Dich verstehen, wenn Du ihnen von Deinem Leben und Deiner Familie erzählst. Es ist eine andere Sache, dass Deine Schwester oder Dein Bruder Dich verstehen. Und ich Dich und Du mich. Alles ausgeglichen, alles geschwisterlich geteilt. Hätten wir damals getauscht und tauschen können, unsere Leben wären auch nicht besser oder schlechter verlaufen. Nachholen. Wenn wir 50 oder 70 sind, werden wir immer noch unsere Codes und unsere Sprache benutzen, weil sie das sind, was nur uns gehört, unsere Wörter verstehen nur wir und sonst niemand, schon gar nicht unsere Eltern, sie sind das Band, das uns verbindet. Kindheit nachholen, Bruder und Schwester sein. Wenigstens für ein paar Tage. Gut, nächstes Jahr also Wiedersehen in London oder Kapstadt, oder wo auch immer oder auch nicht im nächsten Jahr, wer weiß schon, was morgen ist. Ich tippe aber jetzt mal auf nächstes Jahr.
Ansonsten: Zu Weihnachten habe ich ein paar Pickel geschenkt bekommen, weil's so gut geschmeckt hat und die Welt mit Käse, Käse und Käse und noch mehr Marzipan einfach eine bessere ist. Zum Glück halten die nicht lange, die Pickel, alles andere schon.
Und jetzt ist es doch schön wieder hier zu sein - in meinem Leben - und erstmal wieder Anker zu werfen sozusagen.
pollon - Dezember 29, 01:30