nichts, verstärkt


Einen ganzen Abend Zeit für alle diese Welt und dabei nichts gedacht und nichts gesehen. Das Schmatzen der Mitbewohnerin ist spektakulär laut, richtig laut, laut lässt sie sich in die Kissen fallen. Guckt. Ich Gucke. Aus dem Fenster auf die Straße, die einen Knick macht. Das Licht hier ist scheiße, so jetzt ist es besser, sogar ziemlich gut. Alles ist ruhig, meine Nachbarn leben wahrscheinlich nicht mehr, nur noch ich in diesem alten brüchigen Haus, nur noch ich in dieser Straße, in dieser Stadt, alle weg und nie da gewesen. Musik hat es nie gegeben, ich weiß nicht was ich mit dem Knopf an der Musikkiste anfangen soll, unter dem Power geschrieben steht, kann ihn ja mal drücken. Stromkreise schließen sich, so laut wie ein Klopfen an der Tür. Noch ein Druck und noch einer und noch einmal und noch einer, ein und aus. Schalt mich ein, schalt mich aus, lass mich rein, lass mich raus. Gefüllter Aschenbecher auf alter Eiche unter brüchigem Stuck, irgendwo dazwischen ich, nur ich. Asche fällt.
Die Mitbewohnerin räkelt sich bauchfrei in den Kissen, ganz leise, alles von sich gestreckt zuckend und träumend, horcht auf, hört auf zu schlafen und niest so laut. Wieder Schmatzen. Ich gehe in die Küche, mache Wasser heiß und lasse kochen, gieße auf braunes duftendes Pulver, stark. Nachbarn kommen nach Hause, ich drücke den Knopf, ganz.

Verstärker
darkrond - Januar 24, 00:44

ach ja, leben kann so still, so laut und so in ordnung sein.

pollon - Januar 24, 01:00

In Ordnung... hört sich, ja ich weiß auch nicht, wie es sich anhört. Irgendwie nach nicht in Ordnung? Ordnung muss nicht sein, naja manchmal ist sie doch ganz tauglich.
Still und laut und alles dazwischen kann es sein.
darkrond - Januar 24, 01:02

ordnung einfach in dem sinne, ja sagen zu können zu dem ort und zu der zeit , an dem und in der man ist.
pollon - Januar 24, 01:12

Ja, das ist gut, das sollte man können oder es immer wieder versuchen. Fällt allerdings auch manchmal nicht leicht, zumindest wenn man in Unordnung ist.
lauesblaues - Januar 24, 00:51

stimmlose schreie, lippenwichtig. john cage grüsst. ein anders mal jon spencer, dann wieder amps. cat power bezahlt den amp dann später.

pollon - Januar 24, 01:06

Grüß ihn doch mal zurück den John. Und den Jon auch. Und die Cat, ja die, die drück doch mal von mir. So (ganz artig) von Lippe zu Lippe, von amp zu amp.
lauesblaues (Gast) - Januar 24, 15:04

:) still oder laut, rocken solls. und den erdlingen, die so schöne tunes machen, würd ich auch gern mal ein herzliches dankeschön aussprechen. klaro.

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Zuletzt aktualisiert: August 19, 00:10

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